Bis bald, ich gehe ...

© Fotos: Martina Wolf Fotografie

© Fotos: Martina Wolf Fotografie

... denn ich muss mal raus. Ganz raus.

Ich hab so meine Schwierigkeiten mit der Balance. Hatte ich schon immer. Ich bin so ein "Alles-oder-Nichts-Typ". Deshalb geht's jetzt in die Sommerpause. Bis Mitte September! Kein Blog, kein Social Media, keine Shootings für 6 Wochen.

Das mit meinen tollen "3 Strategien für mehr Zeit und ein glücklicheres Leben" klappt nämlich leider nur so mittelmäßig, wenn ich ehrlich bin. Und ehrlich möchte ich sein mit Euch! Hier soll das Leben nicht nur in den schönsten Regenbogenfarben gemalt werden, ein bisschen Schwarz und Grau darf auch dabei sein:

  Noch mehr Gründe, mal eine Pause einzulegen.

  Noch mehr Gründe, mal eine Pause einzulegen.

Meine Selbstständigkeit habe ich mir zum großen Teil online aufgebaut und ich bin dankbar für all die Möglichkeiten und wundervollen Begegnungen mit lieben Menschen, die sich dadurch ergeben haben. Dadurch bin ich aber auch gedanklich viel "online" und es fällt mir schwer, richtig abzuschalten.

Das Internet ist immer in Reichweite, auf dem Rechner, auf dem Handy. Und es ist sehr verlockend, online Entspannung und Ablenkung und Bestätigung zu suchen. Aber richtig gut fühlt man sich danach nicht. Ich mich zumindest nicht.

Es ist so normal geworden, sich online zu vernetzen und auszutauschen über Whatsapp, Mail, Social Media. Und dabei merken wir nicht, wie viel wertvolle Zeit wir verschenken. Wir haben das Gefühl verbunden zu sein. Mit all den Anderen da draussen, die diesem Sog auch nicht widerstehen können. Und doch sitzt Du zu Hause in Deiner Wohnung, alleine. 

Kaum ein Gespräch findet mehr statt ohne dass einer zwischendurch kurz aufs Handy schaut. Die Aufmerksamkeit fliegt zum Fenster hinaus. Auf Nimmerwiedersehen. Für den Gegenüber, für Dich selber.

Wir stehen immer abrufbereit für das nächste Piepen. Und merken es nicht mal. Schnell noch Emails checken, Nachrichten, Facebook aktualisieren. Alles zwischendrin. In jeder freien Sekunde. Die Zeit muss optimalst genutzt werden. Der Blick aufs Handy ist zur Sucht geworden. Und einer Flucht aus dem Moment, sobald sich dieser öde, langweilig, unangenehm anfühlt.

In die Luft starren, Sinnieren, Gedanken nachhängen, wie geht das nochmal?

Ich sehne mich oft danach, wie es früher war. In analogen Zeiten.

Als man nicht alle paar Minuten auf das Smartphone starrte. Nicht stundenlang vor dem Rechner saß. Nicht abends mit Netflix dem Alltagstrubel entkam. Als man Fremde nach dem Weg fragte, anstatt Google Maps. Als man sich in der Bahn mit seinem Sitznachbarn unterhielt, anstatt mit Whatsapp.

Und da sind wir wieder bei der Frage: "Wie willst Du leben?" oder "Was macht Dich glücklich?"

Ich möchte weg vom Bildschirm. Und mehr im Hier sein. Denn dann geht es mir richtig gut. Achtsamkeit und Social Media/Handy/Internet vertragen sich nicht so gut. Wir haben das Gefühl, effizienter zu werden. Aber letztlich bewirken sie das Gegenteil. Wann hast Du das letzte Mal richtig fokussiert gearbeitet? Stundenlang, ohne zwischendurch ins Internet zu schauen? Da ist man richtig bei sich. Cal Newport hat ein wunderbares Buch darüber geschrieben.

Nach zu vielen Stunden an den Bildschirmen in meinem Leben fühle ich nur noch Leere und Unzufriedenheit. Wenn ich am Wochenende das Handy ausschalte, geht's mir besser. Der ganze Online-Geräuschpegel verstummt. Und ich bin wieder ganz bei mir und dem, was wirklich wichtig ist. Es gibt keine Vergleiche, keine To-Do's.

Es gibt nur mich und meine analoge Offline-Welt. Mein kleiner Mikrokosmos des Glücks. 

Und davon will ich mehr. Ich möchte mal ganz rauskommen. Nicht nur 2 Tage am Stück, sondern viele Wochen. Ich möchte den Kopf komplett frei haben, von Mails und Likes und Kommentaren und Bildern. Ich möchte wochenlang nur Hier und Jetzt. Um mal wieder so richtig klar und frei denken zu können. Mehr Fokus. Mehr Sommer. Mehr Leben. Echte Verbindungen. Echte Nähe. Denn mein Leben ist gerade ziemlich wundervoll. Und ich will das in vollen Zügen genießen.

Und das muss ich tatsächlich mit niemand anderem teilen, als mit meinen Liebsten.

Das musste jetzt mal raus. Bis ganz bald, Ihr Lieben!