Die Kamerafunktion, die alle Eltern kennen sollten

Welche Kamera braucht man für schöne Kinderfotos? Dieser Artikel enthält Werbung.

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Seitdem ich meine Vollformat-Spiegelreflexkamera Nikon D800 (mit der ich als Familienfotografin die letzten 7 Jahre fotografiert habe) Anfang 2020 mit der spiegellosen Systemkamera Nikon Z6 ersetzt habe, gibt es diese eine Kamera-Funktion, auf die ich nicht mehr verzichten möchte: die Gesichts- und Augenerkennung beim Fokussieren!

In diesem Beitrag zeige ich Euch, welche 6 unschlagbaren Vorteile der Gesichts- bzw. Augen-Autofokus für mich hat.

Vor allem kurz vor Weihnachten werde ich sehr häufig gefragt, welche Kameras ich für Fotografie-Einsteiger empfehlen kann, die selber schöne Baby- und Kinderfotos im Familienalltag machen möchten. Und nach diesem Jahr mit vielen Aha-Momenten kann ich ganz klar sagen: Holt Euch eine Kamera mit Augen-Autofokus!

Am Ende dieses Artikels findet Ihr ein paar Empfehlungen.

2020.10.23. Nikon Z6-2.jpg

Was ist eine automatische Gesichtserkennung bzw. ein Augen-Autofokus?

Wenn die Kamera einen Autofokus mit Gesichts- bzw. Augenerkennung hat, erkennt sie beim Fokussieren automatisch das menschliche Auge bzw. Gesichter und stellt auf diese scharf. Wenn man mehrere Personen vor der Kamera hat, kann man in der Regel auswählen, auf welches Gesicht die Kamera fokussieren soll.

Bei der Nikon Z6 kann man im Menü unter » Automatische Messfeldsteuerung « bestimmen, ob die Kamera sowohl Augen als auch Gesichter erkennen soll (Gesicht-/Augenerkennungs-Autofokus) oder nur Gesichter (Gesichtserkennungs-Autofokus).

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1. Vorteil ► Zuverlässig scharfe Kinderfotos

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir nicht bewusst war, was für ein Riesenvorteil der Gesichts- bzw. Augen-Autofokus beim Fokussieren ist. Gerade bei Kinderfotos! Ihr werdet aus eigener Erfahrung wissen, wie schwierig es ist, bei sich schnell bewegenden Kindern richtig scharfzustellen. Mit der automatischen Gesichts- und Augenerkennung, die viele Systemkameras mittlerweile haben, ist es so viel leichter, scharfe Aufnahmen von Babys und Kindern zu machen. Mit der Nikon Z6 habe ich damit eine deutlich höhere Trefferquote, als mit der Nikon D800.

Augen-Autofokus der Nikon Z6 bei Kinderfotos

Augen-Autofokus der Nikon Z6 bei Kinderfotos

Gerade wenn sich Kinder sehr schnell vor der Kamera bewegen, kommt man manchmal nicht so richtig hinterher. Klar kann der Kontinuierliche Autofokus hier hilfreich sein, aber nach meiner Erfahrung stößt man auch damit schnell an seine Grenzen. Ich hatte bei meinen Familienshootings jedenfalls immer viel Ausschuss dabei und habe bei Kinderfotos mit viel Bewegung immer lieber mehr Bilder gemacht, um sicherzugehen, dass ein paar richtig scharfe Aufnahmen dabei sind.

Mit dem Gesichts- bzw. Augen-Autofokus der Nikon Z6 empfinde ich viel mehr Sicherheit, dass der Fokus richtig sitzt. Die Schärfe bleibt einfach kontinuierlich auf dem Gesicht bzw. den Augen des Kindes, auch wenn es im Zick-Zack-Kurs durchs Bild läuft. Klar gibt es auch hier Situationen, in denen der Gesichts- bzw. Augen-Autofokus an seine Grenzen kommt, aber alles in allem ist es ein tolles Feature, mit dem es noch mehr Spaß macht, Kinder zu fotografieren.

Der Vollständigkeit halber möchte ich aber erwähnen, dass es wichtig ist, sich mit dem Autofokus seiner Kamera zu beschäftigen und wie man richtig scharf stellt! Auch wenn der Gesichts- bzw. Augen-Autofokus eine super Sache ist, solltest Du Dich nie zu 100% auf ihn verlassen, denn hier handelt es sich immer noch um einen automatischen Autofokus und man sollte auf jeden Fall wissen, wie man ohne ihn auskommt. Es gibt Situationen, da möchtest Du mehr Kontrolle darüber haben, wo genau die Schärfe im Bild liegen soll und das gelingt am besten, indem Du selber (manuell!) den Fokuspunkt bestimmst. ► Richtig fokussieren mit der Kamera: Die 2 besten Methoden!

2. Vorteil ► Schnellere Bildauswahl

Bei der Nikon D800 habe ich oft lieber einmal mehr ausgelöst, um sicherzugehen, dass die Fotos scharf werden. Darauf war nämlich gerade bei großen Blenden kein Verlass. Bei der Nikon Z6 brauche ich das nicht, was wiederum bedeutet, dass ich bewusster fotografiere und weniger Bilder mache. Somit brauche ich auch für die Bildauswahl am Computer später weniger Zeit, was gerade für Eltern von Vorteil ist, die sich mit der Auswahl ihrer Lieblingsbilder schwertun.

3. Vorteil ► Scharfe Fotos bei Offenblende

Mit der Nikon D800 habe ich bei Familienshootings selten mit Offenblende, also f/1.4 oder f/1.8, fotografiert. Es war einfach zu riskant, gerade wenn sich die Kinder bewegen. Und da man am Ende eines Shootings scharfe Bilder abliefern möchte, bin ich lieber kein Risiko eingegangen und habe meistens mit kleineren Blenden fotografiert.

Mit dem Gesichts- bzw. Augen-Autofokus ist das Fokussieren bei sehr großer Blende jetzt kein Problem mehr. Das Ergebnis: Gestochen scharfe Augen und ein wunderschön verschwommener Hintergrund!

Augen-AF der Nikon Z6 mit Blende f/1.4

Augen-AF der Nikon Z6 mit Blende f/1.4

4. Vorteil ► Du kommst endlich mit aufs Bild!


Wenn man als Mama oder Papa mal selber mit aufs Bild kommen möchte und jemandem die Kamera in die Hand drückt mit der Bitte “Mach doch mal kurz ein Foto von mir mit den Kindern!” ist das Ergebnis oft enttäuschend. In der Regel scheitert es daran, dass die Person, die das Foto macht, keine Ahnung von Fotografie hat und schon mit dem Fokussieren komplett überfordert ist.

Mit dem Gesichts- bzw. Augen-Autofokus habt Ihr dieses Problem nicht mehr. Ich finde, es ist eine wahnsinnige Erleichterung, zu wissen, ich gebe jemandem spontan die Kamera und die Fotos von mir werden auf jeden Fall scharf. Egal ob Du einem Kind die Kamera in die Hand drückst, Deiner Uroma oder einem Fremden.

Während meiner Schwangerschaft habe ich meine Mama öfter gebeten, ein paar Babybauchbilder von mir zu machen und dank des Augen-Autofokus sind alle Bilder scharf geworden! Auch mit großer Blende! Das ist so eine tolle Sache, dass es sich alleine schon deswegen lohnt, sich eine Kamera mit Gesichts- bzw. Augen-Autofokus zu holen, wenn Ihr mich fragt.

Augen-Autofokus mit der Nikon Z6 mit Blende f/2.2, fotografiert von meiner Mama.

Augen-Autofokus mit der Nikon Z6 mit Blende f/2.2, fotografiert von meiner Mama.

5. Vorteil ► Scharfe Selbstporträts

Und hast Du gewusst, dass man auch Selbstporträts mit dem Gesichts- bzw. Augen-Autofokus machen kann? Egal ob ich mit dem Timer, Intervall-Aufnahmen oder einem Fernauslöser fotografiere, mit der Gesichtserkennung stellt die Kamera immer auf mein Gesicht scharf, egal wo ich stehe!

Das Scharfstellen kann gerade bei Selbstporträts mit Kindern eine große Herausforderung sein und wird mit dem Gesichts- und Augen-Autofokus um einiges erleichtert. Egal wo ich im Bild stehe und sogar wenn ich mich vor der Kamera bewege, liegt die Schärfe immer auf meinem Gesicht. Sogar bei Offenblende! Was für Möglichkeiten! 

Mit dem Gesichts- bzw. Augen-Autofokus in Kombination mit Intervall-Aufnahmen kann man Selbstporträts mit seinen Kindern machen, die aussehen wie spontane Schnappschüsse aus dem Alltag. So kannst Du es endlich selber in die Hand nehmen, dass Du mit Deinen Kindern mit aufs Bild kommst so wie Du Dir das vorstellst.

6. Vorteil ► Scharfe Tierfotos

Ja, es geht auf meinem Foto-Blog für Eltern eigentlich um Kinderfotografie. Aber das hier muss ich trotzdem noch erwähnen.

Ich habe echt nicht schlecht geguckt, als ich mit meiner Mama und ihren beiden Hunden am See spazieren war und durch Zufall festgestellt habe, dass der Augen-Autofokus der Nikon Z6 auch bei Tieren funktioniert! Absolut grandios!

Tier-Augen-Autofokus bei der Nikon Z6 mit Blende f/2.2

Tier-Augen-Autofokus bei der Nikon Z6 mit Blende f/2.2

So viele Vorteile, da fragt man sich, wo ist der Haken?

Den gibt’s natürlich. Der Gesichts- bzw. Augen-Autofokus kann eine große Erleichterung sein für Eltern, die selber schöne Baby- und Kinderfotos in ihrem Familienalltag machen wollen. Er ist aber keine eierlegende Wollmilchsau, wie man so schön sagt. Keine Lösung für alles, sondern eher eine tolle Ergänzung. Nicht bei allen Kamera-Modellen (und auch nicht bei der Nikon Z6) arbeitet der Gesichts- bzw. Augen-Autofokus immer 100% zuverlässig.

augen-autofokus-kinderfotos

Er kann zum Beispiel schnell an seine Grenzen kommen, wenn Gesichter zu hell oder zu wenig beleuchtet sind. Bei Kerzenschein und Schummerlicht zur Weihnachtszeit solltest Du also auf jeden Fall wissen, wie Du auch ohne Gesichts- bzw. Augen-Autofokus scharf stellst.

Zum Weiterlesen {Blogserie} Manuell fotografieren lernen im Familienalltag

Schwierigkeiten kann es mit dem Gesichts- bzw. Augen-Autofokus auch bei Brillenträgern geben oder wenn die Augen durch Haare verdeckt werden oder wenn Dir Dein Kind zwischendurch den Rücken zudreht oder seitlich zu Dir steht, wie auf dem Schwarzweißbild oben. Hier hatte ich auch den Augen-Autofokus aktiviert, scharf gestellt hat die Kamera aber auf die Schulter des kleinen Mädchens.

Hier ist es wichtig, dass Du weißt, wie Du schnell und unkompliziert in einen anderen Fokus-Modus wechseln kannst, wo Du selber den Fokuspunkt setzt. Das ist bei jedem Kamera-Modell anders gelöst und in der Regel kann man die Tastenbelegung selber bestimmen, sodass es für einen passt. Bei meiner Nikon Z6 habe ich das so gelöst:


► Tastenbelegung für den Gesichts- bzw. Augen-Autofokus bei der Nikon Z6

nikon-augen-af.png

Im Menü habe ich unter Individualfunktionen > Autofokus > a4 die Gesichts- und Augenerkennung aktiviert. Meistens fotografiere ich mit dem Einzelautofokus (AF-S), außer bei Kinderfotos mit sehr viel Bewegung, dann mit dem Kontinuierlichen Autofokus. Die Gesichts- und Augenerkennung funktioniert ja nur mit der Automatischen Messfeldsteuerung. Die ist aber unpraktisch, wenn einem das Kind zB. den Rücken zudreht. Dann fängt der Gesichts- bzw. Augen-Autofokus nämlich an, völlig ziellos über das Bild zu springen.

In solchen Momenten möchte ich schnell wieder zu meiner Standard-Fokus-Methode zurückwechseln, mit der ich normalerweise fotografiere, nämlich der Einzelfeld-Auswahl, bei der ich selber einen bestimmten Fokuspunkt im Bild festlege. Richtig fokussieren mit der Kamera: Die 2 besten Methoden!

Um also schnell zwischen der Automatischen Messfeldsteuerung (für den Gesichts- bzw. Augen-Autofokus) und dem Einzelfeld-Fokussieren hin- und herzuwechseln, habe ich die AF-Messfeldsteuerung auf die Fn2-Taste vorne an der Kamera gelegt. Mit dem Ringfinger drücke ich diese Taste und mit dem Rädchen oben rechts am Gehäuse (das ich mit dem Daumen bediene), wechsle ich zwischen beiden Optionen (Augen-AF und Einzelfeld) ruckzuck hin und her. Das klappt ganz gut nach einer Weile.


KAMERAS MIT GESICHTS- BZW. AUGEN-AUTOFOKUS


Es gibt mittlerweile viele verschiedene Kamera-Modelle mit dieser Kamera-Funktion, leider alle (noch) im höheren Preissegment.

Bevor Du Dir eine neue Kamera kaufst, möchte ich Dir zwei Sachen sehr ans Herz legen:

  1. Recherchiere vorher im Internet, wie zufrieden die Nutzer mit dem Gesichts- bzw. Augen-Autofokus bei genau dieser Kamera sind. Bei einigen Modellen funktioniert der Gesichts- bzw. Augen-Autofokus wesentlich besser, als bei anderen.

  2. Teste diese Kamera vorher im Fachgeschäft und/oder zu Hause, um ein Gefühl für die Kamera und die Bedienung zu bekommen! Eine Fuji X100F wird sich ganz anders anfühlen, als beispielsweise eine Nikon Z6.

Fuji-x100f

Nikon Z50 // 760 Euro *

Sony Alpha 6400 // 970 Euro *

Fuji X100F // 1.330 Euro

Nikon Z6 // 1.500 Euro *

Nikon Z5 // 1.560 Euro *

Sony Alpha 7 III // 1.950 Euro *

Canon EOS R // 1.950 Euro *

Canon EOS R6 // 2.630 Euro *

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