Kinderfotos in der Weihnachtzeit: Die 7 schönsten Ideen für Zuhause

Heute zeige ich dir 7 schöne Foto-Ideen, wie du für deine Familie die magische Weihnachtszeit festhalten kannst und welche Kameraeinstellungen du dafür brauchst. Damit du unvergessliche Erinnerungen mit deiner Kamera schaffen kannst!

1. Weihnachtsbaum bei Nacht und Tag

Rund um den Weihnachtsbaum verbringt ihr an den Feiertagen bestimmt auch die meiste Zeit. Deshalb sollte er unbedingt mit aufs Bild!

Du kannst es abends und tagsüber versuchen. Abends ist die Stimmung festlicher und heimeliger, dafür ist es aber aus fotografischer Sicht viel schwieriger, ein gutes Bild zu bekommen.

ISO 1600, Blende f/1.8, 1/60 sec © Foto von Claudia aus meinem Online-Fotokurs für Eltern

Claudia hat es hier ohne externe Lichtquellen geschafft, nur mit der Beleuchtung der Lichterkette. Wähle dafür am besten einen hohen ISO-Wert.

Zum Weiterlesen ISO und Licht einfach erklärt

Denke aber dran, dass die Bilder ein mehr oder weniger starkes Bildrauschen haben können. Ich empfehle dir, im Vorfeld schon zu testen, bis zu welchen ISO-Werten dir die Bilder deiner Kamera noch gefallen. Es ist recht unterschiedlich je nach Modell, wann die Bilder rauschen. Manche Fotograf*innen stört das Rauschen auch überhaupt nicht, andere wollen gestochen scharfe Bilder.

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Wenn sich die Kinder bewegen, wirst du eine kurze Verschlusszeit von mindestens 1/200 sec wählen müssen, da die Bilder sonst unscharf werden. Die Blende muss dann weit geöffnet werden, damit noch genügend Licht in die Kamera kommt.

Falls deine Kinder eher ruhig den Baum begutachten, kannst du auch mit einer längeren Verschlusszeit bis 1/60 sec noch aus der Hand fotografieren.

Scharfe Bilder sind in so einer Lichtsituation wirklich nicht einfach zu bekommen. Mache so viele Fotos wie möglich und rechne mit viel Ausschuss. Bei sehr wenig Licht werden dir am ehesten im Manuellen Modus scharfe Aufnahmen gelingen. Es lohnt sich also, sich mit seiner Kamera gut auseinanderzusetzen!

Zum Weiterlesen Manuell fotografieren lernen in 6 Schritten

ISO 320, Blende f/2.5, 1/100sec © Foto von Claudia aus meinem Online-Fotokurs für Eltern

Einfacher ist es, den Weihnachtsbaum im Tageslicht zu fotografieren. Der Baum im Bild oben steht direkt vor einer Fensterfront. Mit so viel natürlichem Tageslicht kann man einen niedrigen ISO-Wert, wie ISO 200 oder 400 wählen. Aber auch hier ist eine kurze Verschlusszeit wichtig, damit du die Bewegungen der Kinder gut einfangen kannst. Möchtest du den (Baum im) Hintergrund verschwimmen lassen, brauchst du eine große Blende, wie zB. f/1.8 oder f/2.5.

Claudia hatte hier die Idee, nicht nur die Kinder, sondern noch ein anderes Familienmitglied auf das Bild zu bringen. Die Weihnachtszeit ist eine tolle Gelegenheit, auch die Großeltern oder Onkeln und Tanten mit den Kindern zu fotografieren! Mir gefällt an dem Bild, dass es kein klassisches Gruppenfoto ist, sondern ein natürliches, ungestelltes Bild. Die Situation würde sich auch super für ein Selbstporträt eignen!

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2. Weihnachtsbaum im Vordergrund

Schön sieht es auch aus, wenn man den Weihnachtsbaum als Gestaltungsmittel mit in den Vordergrund nimmt. So kann man sein Kind wunderbar einrahmen während die Lichter des Baumes im Vordergrund verschwimmen und eine weihnachtliche Atmosphäre zaubern, wie auf dem Kinderfoto unten.

ISO 1600, Blende f/1.8, 1/125 sec © Foto von Magdalena aus meinem Online-Fotokurs für Eltern

Magdalena hat nur mit künstlichem Licht gearbeitet und zusätzlich zur Lichterkette noch die Stehlampe angeknipst. Bei so viel künstlichem Licht können Bilder schnell einen Gelb- oder Orangestich bekommen. Wenn dir das nicht gefällt oder dir die Farbtemperatur zu warm ist, kannst du das z.B. in Lightroom korrigieren.

ISO 1600, Blende f/2.0, 1/320 sec © Foto von Leonor aus meinem Online-Fotokurs für Eltern

Wenn deine Kinder ruhig sitzen, ist es einfacher zu fotografieren, da du dann eine längere Belichtungszeit bis 1/60 sek wählen kannst. Wenn sich dein Kind bewegt und vieleicht sogar wild auf dem Sofa hüpft, wie auf Leonors Bild, dann brauchst du eine kurze Verschlusszeit, wie zB. 1/250 sek.

Um genügend Licht für ihr Foto zu haben, haben Magdalena und Leonor die Blende recht weit geöffnet und einen hohen ISO-Wert gewählt (ISO 1600). Du siehst, um hohe ISO-Werte kommt man in der Weihnachtszeit nicht herum.

Wenn dein Kind sich auch so schnell bewegt, wie auf dem Bild von Leonor, fotografierst du am besten mit der Serienbildaufnahme und dem Kontinuierlichen Autofokus deiner Kamera.

Zum Weiterlesen Richtig fokussieren mit der Kamera: Die 2 besten Methoden

 

3. Lichter im Hintergrund

Du möchtest eine weihnachtliche, stimmungsvolle Atmosphäre schaffen? Dann versuch doch mal, die Lichter nicht im Vordergrund, sondern im Hintergrund verschwimmen zu lassen! In der Fachsprache nennt man diese Hintergrundunschärfe übrigens Bokeh.

ISO 1600, Blende f/2.5, 1/100 sec © Foto von Magdalena aus meinem Online-Fotokurs für Eltern

Platziere hinter deinem Kind eine Lichtquelle, am besten eine Kerze oder Lichterkette oder den leuchtenden Weihnachtsbaum. Um die Lichter verschwimmen zu lassen, musst du eine kleine Blendenzahl wie Blende f/1.8 oder f/2.5 wählen. Je kleiner die Blendenzahl, desto mehr verschwimmen die Lichter. Du könntest im Vorfeld schon mal testen, bis zu welcher Blendenzahl dir das Bokeh gefällt und ab wann es dir nicht mehr verschwommen genug ist.

ISO 250, Blende f/1.4, 1/100 sec © Foto von Angela Kern

Damit du die Blende manuell einstellen kannst, musst du im A-Modus (Zeitautomatik) oder im Manuellen Modus fotografieren. Wenn du mehr über den Manuellen Modus wissen möchtest, schau dir doch meine Blogserie Manuell fotografieren lernen in 6 Schritten zu dem Thema an.

Je größer der Abstand zwischen deinem Kind und der Lichtquelle, desto größer sehen die Lichterkreise im Hintergrund aus. Der Abstand zwischen dir und deinem Kind sollte eher klein sein!

Bei einer so weit geöffneten Blende musst du auf jeden Fall auf den Fokus achten. Wenn sich dein Kind wenig bewegt, kannst du den Fokus auf AF-S stellen und das Fokusfeld direkt auf dein Kind setzen.

Du siehst, es lohnt sich, in ein gutes, lichtstarkes Objektiv zu investieren, damit du die Blende schön weit öffnen kannst. Mehr zu dem Thema findest du hier:

Die 12 besten Einsteiger-Objektive für Kinderfotos

 

4. Spiegelung in der Weihnachtskugel

Magdalena aus meinem Online-Fotokurs für Eltern hatte den tollen Einfall, ein Porträt in der Weihnachtskugel festzuhalten. Mir gefällt, dass es eine ungewöhnliche Idee ist, die aber einfach umzusetzen ist. Du brauchst nur eine glatte, spiegelnde Weihnachtskugel.

ISO 1000, Blende f/2.2, 1/30 sec © Foto von Magdalena aus meinem Online-Fotokurs für Eltern

Setze dein Kind vor die Kugel oder lass es die Kugel in der Hand halten. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr noch mit lustigen Grimassen experimentieren. Oder du könntest ein Selbstporträt mit deinem Kind versuchen. Wenn du hier mit einer großen Blende fotografierst, verschwimmen die Lichter im Hintergrund.

An diesem Beispiel sieht man sehr gut, dass eine interessante Perspektive auch das einfachste Motiv aufwerten kann und man so am Ende ein außergewöhnliches Kinderfoto bekommen kann.

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5. Adventstürchen öffnen

Bestimmt ist es bei euch auch ein morgendliches Ritual, den Adventskalender zu öffnen! An solche Momente wirst du dich später gerne zurückerinnern und deine Kinder auch. Umso schöner, wenn du dann auch noch tolle Fotos davon hast.

ISO 5000, Blende f/3.2, 1/125 sec © Foto von Magdalena aus meinem Online-Fotokurs für Eltern

Da es im Winter morgens meistens noch nicht wirklich hell ist, brauchst du hier auch wieder einen hohen ISO Wert. Magdalena hat sogar ISO 5000 gewählt. Die Belichtungszeit würde ich auch hier eher kurz wählen, da sich Kinder in dieser Situation oft bewegen. Die Blende passt du dann an die anderen beiden Werte an, wenn du im Manuellen Modus fotografierst, den ich bei schlechten Lichtbedingungen immer empfehlen würde.

Zum Weiterlesen 5 Tipps, wie Du in Wohnungen mit wenig Licht helle Familienfotos machst

 

6. Heiligabend - Bescherung

Und dann ist er endlich da, Heiligabend! Auf diesen Moment solltest du dich als Fotograf*in auf jeden Fall vorbereiten.

Mache rechtzeitig deine Speicherkarten leer, lade die Akkus der Kamera und teste am besten schon am Vorabend die Lichtsituation, damit du dir die passenden Kameraeinstellungen überlegen kannst. Vielleicht fallen dir auch gleich ein paar interessante Perspektiven ein, aus denen du die Bescherung festhalten möchtest.

ISO 1600, Blende f/1.8, 1/60 sec, © Foto von Claudia aus meinem Online-Fotokurs für Eltern

Die Bescherung ist fotografisch eine echte Herausforderung, auch für Profis! Wenig Licht und Kinder, die sich schnell und aufgeregt bewegen. In so einer Situation lohnt es sich immer, über die eigene Kamera und die Grundlagen der Fotografie Bescheid zu wissen.

© Foto von Barbara aus meinem Online-Fotokurs für Eltern - nach Freigabe fragen!

Und realistische Erwartungen zu haben! Ich mache am Heiligabend immer sehr viele Bilder, da auch bei mir einige Aufnahmen unscharf werden. Wenn bei 300 Bildern 20 richtig schöne, scharfe, stimmungsvolle Fotos dabei sind, bin ich zufrieden.

Je nachdem, wie hell es bei euch im Wohnzimmer ist, brauchst du einen mittleren (zB. ISO 640) oder hohen ISO-Wert (zB. ISO 2000). Je weniger Licht du zur Verfügung hast, desto höher muss der ISO-Wert sein und desto mehr werden deine Fotos aber auch rauschen.

Die Belichtungszeit sollte kurz sein (zB. 1/250 sec), sonst hast du am Ende eine Menge Fotos mit Bewegungsunschärfe auf deiner Speicherkarte, durch die Bewegungen der Kinder.

Wenn ihr mehrere Personen an Heiligabend so fotografieren möchtet, dass alle scharf sind, ist es wichtig, dass sie sich nebeneinander auf der gleichen Schärfeebene befinden. Warum das so ist, habe ich in diesem Blogartikel mit vielen Bildbeispielen sehr verständlich erklärt: Gruppenfotos von Kindern: Diese Kamera-Einstellungen brauchst Du!

Wenn du dich bisher noch nicht mit dem Manuellen Modus deiner Kamera auskennst, würde ich dir empfehlen, an Heiligabend im S-Modus (auch T/Tv-Modus) zu fotografieren. Hier stellst du die Belichtungszeit selber ein und die Kamera wählt automatisch die passende Blende dazu. Fotografierst du aus der Hand, brauchst du eine Belichtungszeit von mindestens 1/60 sec!

Ich empfehle dir auf jeden Fall die Serienbildaufnahme. So erhöhst du die Chance ein paar schöne Bilder zu bekommen. Sei nicht frustriert, wenn viele der Bilder unscharf werden und du viel Ausschuss hast. Die Situation ist fotografisch wirklich anspruchsvoll!

 

7. Blick aus dem Fenster

Hängt ihr auch in der Vorweihnachtszeit einen beleuchteten Stern ins Fenster? Der eignet sich wunderbar für richtig tolle, stimmungsvolle Kinderporträts:

ISO 5000, Blende f/4.0, 1/125 sec© Foto von Claudia aus meinem Online-Fotokurs für Eltern

Je nachdem, wie dunkel es schon ist, musst du einen hohen oder sehr hohen ISO Wert wählen. Am schönsten wird das Bild, wenn der Stern die einzige Lichtquelle ist, die das Gesicht deines Kindes erhellt. Die Belichtungszeit kannst du hier länger wählen, wenn du ein Stativ hast und dein Kind ganz still hält, ohne sich zu bewegen, sogar länger als 1/60 Sekunden.

Für diese Bildidee brauchst du wahrscheinlich eine große Blende, da du nur eine einzige Lichtquelle hast. Achte darauf, dass der Fokus wirklich auf dem Gesicht des Kindes liegt und nicht auf den Sprossen des Fensters oder auf dem Vorhang. Bei einer großen Blende passiert es nämlich schnell, dass Teile des Bildes aus Versehen unscharf werden. Wähle am besten den Einzelfokus AF-S und setze das Fokusfeld auf das Gesicht des Kindes.